Zur Geschichte der Gemeinde Blankenburg

Die Besiedlung unseres Tales, das die Geologen auch den "Schlotheimer Bruchgraben" nennen, fand schon in vorchristlicher Zeit statt. Das beweisen Ausgrabungen eines bandkeramischen Gräberfeldes der Jungsteinzeit in der Gemarkung Bruchstedt. Somit liegt es nahe, dass auch in der Gemarkung Blankenburg eine Besiedlung stattfand. Ein Steinbeilfund lässt darauf schließen.


Frühgeschichtliche Ansiedelungen haben sich sicher um die Quellen des heutigen Western- und Wiesenbrunnens entwickelt. Die Flurbezeichnung "Weiler" bestätigt die offensichtlich.


Die einst östlich vom "Eichholz " gelegene Ansiedlung "Ibischrode" wird bereits im Jahre 1133 urkundlich genannt. Der Erzbischof Adelbert von Mainz überlässt diese Ansiedlung dem Stifte Jechaburg (bei Sondershausen) zur Eintreibung des "Zehnten".

 

20. März 1143 bestätigt der Erzbischof Heinrich zu Mainz der Abtei des Heiligen Petrus zu Erfurt die Besitzungen in Blankenburg.
1272 erfolgt der Verkauf des Dorfes Blankenburg an das "Deutsche Haus" in Mühlhausen, da von Erfurt aus kein hinreichender Schutz gegen Raubritterüberfälle und Plünderungen gewährt werden konnte.
1347 bis 1350 wütet die Pest in hiesiger Gegend. Über Blankenburg sind darüber keine Aufzeichnungen bekannt. Der "Schwarze Tod" forderte in Sundhausen und Groß-Vargula viele Menschenopfer.
29. März 1478 belehnte der Landgraf Wilhelm von Thüringen den Freiherrn Angel von Ebeleben mit dem Dorfe Blankenburg.
1540 Nach der Einführung der Lutherischen Lehre als Staatsreligion in Kursachsen wird Blankenburg der erste evangelisch-lutherische Pfarrer, Johann Zimmermann, eingesetzt.
1574 ist Stephan Reichenbach der erste Lehrer in Blankenburg.
29. Mai 1613 Die "Thüringer Sintflut" - gewaltige Regen und Hagelschläge verwüsten in Thüringen viele Orte.
1701 Die Kirche "St. Bonifatius", aus dem 15. Jahrhundert stammend, wurde im Barockstil umgestaltet. Im Turm befinden sich zwei Glocke. Die kleinere wird gegenwärtig geläutet und wurde 1812 von Johann Lorenz Koch in Mühlhausen gegossen. Die größere Glocke wurde 1630 oder1651 gegossen.
1723 erleidet Blankenburg große Brandschäden.
1767 zählt Blankenburg 67 Wohnhäuser, 11 Familien mit Namen Kästner, eine Waidmühle, ein Gemeindebrauhaus und eine Schule.
5. Mai 1781 Ein Wolkenbruch beim "Brunkelholz". Acht Wohnhäuser nebst dazugehöriger Stallungen wurden zerstört. Bei Bruchstedt ertrank eine ganze Schafherde.
1789 ging ein gewaltiger Gewitterregen in der Gemarkung Blankenburg nieder, wobei 600 Schafe in den Fluten ertranken.
1811

erfolgt die erste Impfung gegen Kinderkrankheiten.

 

Im gleichen Jahr erfolgte die Aufhebung der Leibeigenschaft und damit die Beendigung der Frondienste durch die Blankenburger.

1815 Die Kirche erhält eine Orgel für 330 Taler.
1815 Nach Beendigung der Befreiungskriege gegen Napoleon hat die Gemeinde 4.000 Taler Schulden.
1817 erneuter großer Brand in der Gemeinde.
1828

Ein weiterer großer Brand vernichtet 22 Häuser mit Stallungen, 30 Scheunen, 200 Schafe, 30 Schweine und 3 Rinder.

 

Im Landkreis Langensalza wurde zur Linderung der Not eine Sammlung durchgeführt.

1837 Das Backhaus wurde für 57 Taler und 6 Silbergroschen an Georg Friedrich Köhler verpachtet.
1843 wurde das Pfarrhaus für 1770 Taler erbaut.
1843 Verpachtung des Backhauses an Friedrich Christoph Etzel.
1863 erfolgte die Einweihung des neuen Friedhofes.
5. Juni 1884

Blankenburg erhält eine doppelseitige Handfeuerspritze.

 

Damit wird die Freiwillige Feuerwehr Blankenburg gegründet.

1. Dezember 1900 An Bevölkerung wurden 155 Männer, 169 Frauen mit 73 Haushaltungen gezählt. Die Viehzählung weist 66 Pferde, 354 Stück Rindvieh, 440 Schafe, 74 Ziegen, 1860 Stück Federvieh und Bienenstöcke aus.
1914 Bau des Gemeindesaales.
1914 bis 1918 sind im I. Weltkrieg aus Blankenburg 11 Männer gefallen.
1924 Blankenburg erhält elektrisches Licht.
1939 bis 1945 Im II. Weltkrieg musste die Gemeinde Blankenburg 15 Opfer beklagen.
1945 Im April wird Blankenburg durch die US-Armee in Brand geschossen. Wohnhäuser und Scheunen gingen in Flammen auf.
1945 Nach Beendigung des 2. Weltkrieges nahmen 52 einzelbäuerliche Betriebe die Arbeit auf und bewirtschafteten 735 Hektar Ackerland.
1948 Gründung der MAS (Maschinen-Ausleihstation) zur Unterstützung der Klein- und Neubauern.
23. Mai 1950 Bisher größte Unwetterkatastrophe in der Gemarkung, die besonders die Nachbargemeinde Bruchstedt heimsuchte.
1953 Bau einer Kanalisation in Eigenleistung der Bürger.
1953 Gründung des örtlichen Landwirtschaftsbetriebes im Gehöft von Otto Föckler, Haus Nr. 16.
Februar 1956 Gründung der LPG "Einigkeit" Typ I aus 13 einzelbäuerlichen Betrieben mit 182 Hektar. Nach kurzer Zeit erfolgte der Übergang zum Typ II.
1. Halbjahr 1958

Blankenburg wird vollgenossenschaftlich.


10 Betriebe gründen die LPG "Aufbau" vom Typ I und die restlichen Betriebe schlossen sich der LPG "Einigkeit" an.

1. Januar 1965 Die LPG "Aufbau" geht in die LPG "Einigkeit" über.
1968 erfolgt die Neugestaltung des Ortszentrums. Der alte "Gänsmarkt" wird zur "Wendeschleife". Gleichzeitig wird eine Bushaltestelle mit Warteraum im ehemaligen Backhaus eingerichtet.
1972 und 1973 erfolgt eine Verbesserung der Straßen durch Asphaltierung.
1972 bis 1975

Bau einer Dienststelle der Nationalen Volksarmee ca. 1,8 km nördlich von Blankenburg.


Es werden 3 Wohnblöcke errichtet und die Straße zum Armeeobjekt ausgebaut und befestigt.

1. Januar 1973 Die Feldwirtschaft der LPG "Einigkeit" bildet mit Feldwirtschaft der LPG "Fortschritt" in Kirchheilingen eine kooperative Abteilung Pflanzenproduktion (KAP). Damit kommt es zur Arbeitstrennung Feldbau und Viehzucht.
1. Januar 1975

Zusammenschluss der KAP Kirchheilingen/Blankenburg und der KAP Sundhausen/Klettstedt sowie der KAP Groß- und Kleinurleben/Tottleben zur LPG Pflanzenproduktion Kirchheilingen.

1975 und 1976 Die Gemeindeschenke wird durch Umbau- und Werterhaltungsarbeiten modernisiert.
1. Januar 1977

Zusammenschluss der Tierproduktion der fünf LPG in den Ortschaften um Kirchheilingen zu einer LPG Tierproduktion Sundhausen.


Damit war die Bildung des Gemeindeverbandes Kirchheilingen abgeschlossen.

1985 Neueinrichtung der Gemeindebibliothek.
1986 Abschluss der Rekonstruktion des kommunalen Friedhofes.
1987 Umfassende Rekonstruktion des Gemeindeschlachthauses.
1990 Zusammenschluss der LPG Tierproduktion und der LPG Pflanzenproduktion und Bildung der Agrargenossenschaft Kirchheilingen.
1991 bis 1993 Bau der zentralen Wasserversorgung für die Gemeinde.
März 1991 Beitritt der Gemeinde Blankenburg zur Verwaltungsgemeinschaft Bad Tennstedt.
1995 Ausbau Höhltor
1998 Restaurierung und Eröffnung des historischen Backhauses als museale Einrichtung.
1998/99 Erneuerung der Gehwege und Erdverkabelung des Energienetzes im Ort.
1999 Neugestaltung der Ortsdurchfahrt.
2003 Sanierung der Dächer Alte Schule" und Schlachthaus
2004 Einweihung des neuen Sportplatzes hinter dem Dorfgemeinschaftshaus (Juni zum Verbandsfeuerwehrtag)
2005 Neugestaltung des Spielplatzes hinter dem Dorfgemeinschaftshaus
2006 Neugestaltung der Wendeschleife (Straßen- und Gehwegbau, Kanalisation)
2007 1. Bauabschnitt Hauptstraße von Wendeschleife bis Wiesenbrunnen
2008

2. Bauabschnitt Hauptstraße von Wiesenbrunnen bis Festweg

   
2016 Neugestaltung Herrenstraße (Straßenbau und Kanalisation)